Montag, 21. Dezember 2009

Guerilla-Soziokratie

Wer sich für Soziokratie interessiert, ist gerade am Anfang oft allein in seiner Organisation. Das kann sehr frustrierend sein. Denn wie soll eine Person eine ganze Organisation dazu bewegen, sich auf die Soziokratie einzulassen?

Aber auch wenn es schon eine kleine Gruppe gibt, die sich in einer Organisation mit Soziokratie beschäftigt, ist der Weg zu ihrer Einführung nicht immer klar. Womit beginnen? Muss die Organisationsleitung erst zustimmen, bevor es losgehen kann?

Es mag zwar vorteilhaft sein, wenn Soziokratie Unterstützung "aus der Chefetage" erhält und für einen endgültigen Umstieg ist das auch unverzichtbar. Doch losgehen kann es viel einfacher. Jeder, der sich mit den soziokratischen Prinzipien identifiziert, kann beginnen, sie in eine Organisation einzuführen. Jeder kann sozusagen ein Guerillakämpfer für die Soziokratie sein und "unter dem Radar" der Organisationsleitung operieren.

Solche Guerilla-Soziokratie beginnt mit eigenen Verhaltensänderungen. Jede (Grundsatz-)Entscheidung, an der ein Soziokratie-Interessierter teilnimmt, hat z.B. das Potenzial, in einen Konsent-Prozess transformiert zu werden. Dazu kann jeder beitragen. Ist ein solcher Prozess dann erfolgreicher als die üblichen Entscheidungen und der Guerilla-Soziokrat kann diesen Erfolg wiederholen, dann entsteht langsam ein Muster. Darauf kann verwiesen werden, um die Idee weiter zu verbreiten.

Sharon Villines, Mitautorin von "We the People", hat einen kleinen Leitfaden für solche Guerilla-Soziokratie zusammengestellt: http://www.sociocracy.info/applyingprinciples.html.

Viel Erfolg beim Anwenden!